Mittwoch, 28. September 2016

Der "Ich fühle mich wohl" Mythos

"Ich fühle mich wohl so wie ich bin, ich muss nicht abnehmen" - Diesen oder ähnliche Sätze hört man unheimlich oft. Ich habe ihn noch nie benutzt und ich behaupte, dass sich gut 95% der Leute, die diese Aussage fallen lassen sich nicht wohl fühlen. Ich rede jetzt nicht von 5,10 kg zu viel, ich spreche von "enormen" Übergewicht.

Des Öfteren habe ich in irgendwelchen Foren oder bei Facebook solche Diskussionen verfolgt und selbstverständlich kann ich den Leuten auch nur vor den Kopf gucken, aber da ich mich in der gleichen Situation befinde, habe ich eine ungefähre Ahnung wie es in einem selbst aussieht. Natürlich, es gibt auch Ausnahmen, die gibt es immer aber von denen spreche ich nicht.

Liegt in dieser "Ich fühle mich wohl" Aussage nicht auch ein gewisser Grad an Selbstbewusstsein? Ein gutes Körpergefühl? Ja, sollte es zumindest. Trotzdem höre oder lese ich dann gegenteilige Aussagen wie "beim Sport gehe ich erst zuhause duschen" oder "ich ziehe mich ungern beim Sport in der Umkleidekabine vor allen um". Bei mir ist das so und ich will da auch nichts beschönigen. Ich gehe zwei Mal die Woche zum Fitnessstudio und fühle mich jedes Mal in der Umkleidekabine unwohl und auch wenn ich lieber sofort unter die Dusche hüpfen möchte, mache ich es erst zuhause. Auch wenn ich sagen muss, dass ich wieder Respekt vor anderen Leuten habe, die in der gleichen Gewichtsklasse unterwegs sind und das machen.

Ich persönlich glaube also dementsprechend den Leuten nicht, die mit viel Übergewicht von sich behaupten, sie fühlen sich wohl. Wenn ich zurückdenke, habe ich mich nie wirklich wohl gefühlt - es hat mich eine Zeit lang nicht wirklich gestört oder auch nicht gejuckt aber wohl fühlen ist etwas anderes ;)

Generell sollte man sich selbst nicht etwas vorlügen. Natürlich ist es dennoch einfacher, anderen gegenüber zu sagen, dass man sich wohlfühlt als wenn man ehrlich ist und zugibt, dass man ein Problem hat an dem man arbeiten möchte oder an dem man gerade arbeitet. Niemand hat etwas gegen Kurven und einen schönen Körper - ich auch nicht. Aber wo zu viel ist, ist zu viel. Vielleicht ist auch in diesem Fall Einsicht der erste Schritt in die richtige Richtung :)

Montag, 26. September 2016

Mein Freund die Waage

Zwischen Waagen und mir besteht seitdem ich denken kann so eine Art Hass-Liebe. Nun, früher habe ich mich nie so wirklich dafür interessiert aber jetzt beschäftige ich mich umso mehr mit dem Thema wiegen (Dank diesem Artikel Trendgewicht).
Gestern wieder auf der Waage gewesen - 134,8 kg. Es wird :) Wenn es immer weiter nach unten geht, schaut man gerne auf die angezeigte Zahl - geht es wieder nach oben vermiest es einem die Laune oder man verliert die Motivation. Es hat bei mir ein wenig gedauert zu begreifen, dass das Gewicht sehr schwanken kann. Heute zeigte mir die Waage 135,2 kg an. Man gewöhnt sich daran und irgendwann versteht man langsam, dass solche Schwankungen normal sind. Inzwischen bin ich dazu übergegangen, mich täglich zu wiegen. Für meine Eintragungen nutze ich Libra. Vielleicht für den ein oder anderen ein Begriff. Das "Trendgewicht" erscheint mir deutlich motivierender als das tatsächliche, immer wieder schwankende ;).

Früher hat schon eine kleine Schwankung nach oben gereicht und ich verlor die Motivation. Nach dem Motto "Bringt ja eh nix". Ist aber falsch. Bringt sehr wohl was nur man sieht es nicht gleich. Wenn ich z.B. 1 kg fett verliere, dafür aber Sport mache und dann 0,8 kg Muskeln aufbaue habe ich wahrscheinlich gemäß der Waage nur 0,2 kg abgenommen. In Wirklichkeit ist es aber (logischerweise) tausend Mal besser. So versuche ich es mir immer wieder ins Gedächtnis zu rufen, dass die Anzahl auf der Waage durchaus einer Achterbahnfahrt gleichen kann. In meinem Fitnessstudio werde ich auch nach einer kompletten Trainingsreihe (insgesamt 20 Trainingseinheiten) gewogen, vermessen, Fitnesstest usw. Davon habe ich einen, der ist aber schon wieder etwas älter. Der nächste dauert noch etwas aber auf den bin ich dann wieder gespannt :)


Mittwoch, 21. September 2016

Größen-Dschungel

Konfektionsgrößen. Schon alleine bei dem Wort verspüre ich einen leichten Schauer. Nicht, weil meine Größen mich sonderlich erschrecken sondern weil ich nie sicher sein kann welche Größe ich letztendlich habe. Wenn man mich fragt sage ich - zwischen 48 und 52. Gilt für Oberteile und Hosen.

Einen ungefähren Richtwert bei Oberteilen habe ich für mich entdeckt. 48 für Shirts, 50 für ein wenig enger geschnittene Shirts und 52 bei Hemden. Bei Hosen habe ich es fast ganz aufgegeben. Da sich der Größteil der Pfunde an meinen Beinen/Hüften festgesetzt hat auch kein Wunder. Wenn einkaufen nicht unbedingt zur Tortour wird, ist es auf jeden Fall nicht langweilig ;-).

Da ich mit 1,78m auch noch nicht gerade klein bin, habe ich zudem Schuhgröße 43, manchmal auch 42 oder je nachdem wie der Schuh ausfällt auch 44. Klingt nach Spaß? Ist es auch nicht. Was sich die Modeindustrie dabei denkt? Keine Ahnung. Letztens habe ich mich sogar getraut, Schuhe online zu bestellen. Ausnahmsweise mal direkt in 44. Drei Paar. Eins passte, eins war viel zu groß und eins viel zu klein. Bei unterschiedlichen Schuharten kann das ja durchaus sein aber alle drei waren Turnschuhe bzw. Sneaker. No comment.

Bei all dem Konfektionsgrößenchaos muss ich zudem gestehen, dass ich auch ziemlich - nun wie soll ich sagen - pingelig bin, was die Klamotten angeht. Pingelig im Sinne von "Sitzt es auch gut?" "Trägt es auf oder kaschiert es?". Vor einigen Jahren war ich sogar zu sehr darauf bedacht alles zu kaschieren und habe viel zu große Klamotten getragen was bekanntlicherweise ja noch mehr aufträgt. Durchaus alles andere als vorteilhaft (Ich nutze eine Strickjacke die ich vor einigen Jahren draußen(!) trug jetzt nur noch als zu große Kuscheljacke zuhause - Gruß ans Selbstbewusstsein ;-)). Erst mein Freund hat mir klar gemacht, dass ich mich nicht unter riesigen Klamotten verstecken muss. Natürlich muss es gut aussehen und es sollte auf keinen Fall zu klein sein - zu groß aber auch nicht. Vielen Dank dafür ;)

Wenn ich manche Leute auf der Straße sehe weiß ich nicht, ob ich sie für ihren Mut bewundern soll. Selbstverständlich hat jeder das Recht das zu tragen was er möchte und das sollte er auch tun. Nur ich weiß, dass andere Frauen in meiner Gewichtsklasse Leggings oder Röcke tragen, ich hingegen verschwende nicht mal einen Gedanken daran, eins der Teile zu tragen. Natürlich sieht man auch mit Klamotten, dass man keine Grazie ist aber für mein Wohlbefinden ist es einfach besser.

Jedenfalls habe ich mir ein Maßband bestellt. Vielleicht ist das ja der erste Schlüssel zum Erfolg durch den Größen-Dschungel ;-).


Dienstag, 20. September 2016

Sonntag ist Wiegetag und warum Fitnessstudios gar nicht so übel sind

Am Sonntag war es also wieder so weit. Wiegetag. Und ich muss ehrlich gesagt gestehen, dass ich mich sogar fast ein wenig darauf gefreut habe. Es macht nämlich Spaß zu sehen wie die Kilos verschwinden, wenn auch nur ganz langsam. Gestern zeigte mir die Wage 136,3 kg an. -0,6 kg zum vorherigen Wiegen mit 136,9 kg. Es wird :-)

Damit die Motivation so bleibt, wird mein großes Ziel für's erste die 120 kg. Das Ziel für die nächste Woche ist unter die 136 kg zu kommen. So geht es zwar langsam aber dennoch gesund voran ohne  zu hungern. Dazu geht es jeden Montag und Mittwoch zum Sport. Ja, auch gestern war ich fleißig und brav im Studio.

Vor 2014 hatte ich absolut gar keinen Sport betrieben, was hauptsächlich daran lag, dass ich mich einfach nicht wohl dabei gefühlt habe. Ich weiß auch ganz genau woran das gelegen hat. Vor einigen Jahren hatten wir eine "Radio-Doku" in der Schule aufgenommen und meine Gruppe hat dabei Fitnessstudios besucht und Fragen gestellt. Ich habe mitbekommen wie sich eine kleine Gruppe von Jungs wohl über mich lustig gemacht haben - es hat mich in dem Moment schon geärgert aber nicht allzu sehr gestört. Das dachte ich zumindest, denn wie sich herausgestellt hat, setzt sich so etwas fest.

Der Gedanke, nicht ins Fitnessstudio zu gehen weil man übergewichtig ist, ist ehrlich gesagt Schwachsinn. Natürlich sind viele, die dort sind bereits dünn und formen ihren Körper oder trainieren um fit zu bleiben aber warum nicht dazu stehen, dass man in diesem Moment so ist wie man ist und man im Studio trainiert weil man etwas ändern will. Ich muss auch gestehen, dass es in meinem ersten und auch meinem jetzigem Studio keinen einzigen Blick/Kommentar gab. Zudem sind auch Leute dort unterwegs die noch mit weitaus mehr Kilos zu kämpfen haben. Vielleicht liegt es daran, dass ich in etwas teureren Studios trainiere und dort eher Erwachsenes Publikum vorhanden ist, aber wer weiß. Die Trainer sind zudem auch unheimlich motivierend und man merkt, dass sie bei meinen Erfolgen selbst Spaß haben (und nicht nur weil es ihr Job ist ;-)). Ich lasse mich jedenfalls nicht davon abbringen und bleibe auch dabei.

Mittwoch, 14. September 2016

Aller Anfang ist schwer...

... und das gilt für so gut wie alle Situationen im Leben. Sowohl für das Abnehmen als auch für das Bloggen ;-). 

Es ist jetzt mehr als eine Woche her, dass mein Freund mich angesprochen hat, dass wir wieder etwas tun müssen. Etwas tun müssen im Sinne von abnehmen. Ja klar, wir hatten uns in letzter Zeit ein wenig "hängen" lassen. Immer mal wieder Besuche in Restaurants, kein Lust zu kochen daher schnell beim Pizzalieferanten bestellt, hier ein Kakao, Mittags ein Cappuccino mit Zucker und so häuften sich wieder die Kalorien an bis ich mich nach einiger Zeit endlich mal wieder auf die Waage gestellt hatte. 139,2 kg. Schluck. Gut, das war nicht mein Höchstgewicht - wenn ich ehrlich bin kann ich noch nicht einmal sagen, was mein Höchstgewicht war aber da ich durchaus zwei Kleidergrößen größer hatte als es jetzt der Fall ist kann man sich den Rest sicherlich denken. 

Ende Januar 2015 stürzte ich die Treppe im Hausflur und brach mir das Sprunggelenk. Grausam. Doch in dieser Zeit habe ich gut 10 kg abgenommen, was sicherlich daran lag, dass ich mich nur hüpfend fortbewegen konnte da ich mit dem Fuß nicht auftreten konnte. Bei Bewegung gab es also ununterbrochen Sport für meinen Körper, schließlich schleppte er genügend Kilos mit sich herum. 

Wie dem auch sei, jetzt war ich also wieder an einer Grenze zu der ich eigentlich nie wieder hinkommen wollte. Ich musste mir selbst eingestehen, dass ich nicht so essen konnte wie andere. Zumindest nicht so wie ich es immer tat und das musste ich ändern. 

Ich bin noch ganz am Anfang und lerne, es wird sicherlich langsam voran gehen aber dadurch bleibt es auch hoffentlich bei dem was ich erreichen will. Zuerst einmal peile ich grob die 100 kg an. Das ist natürlich ein hohes Ziel, daher setze ich mir immer wieder kleinere Ziele. Die 120 kg ;-). Danach geht es dann weiter. Derzeit nutze ich mymiracle um so zu sehen, was ich esse, wie viel ich essen kann und was vor allem gut für mich ist. Zudem gehe ich jeden Montag und Mittwoch ins Fitnessstudio. Sonntags ist mein Wiegetag. 

Ich bin gespannt und muss ehrlich gesagt gestehen, dass es mir Spaß macht und ich mich darauf freue.